Gelungene DKP – Frauentagsveranstaltung in Stuttgart

Schon Ende Februar kamen im Stuttgarter Waldheim Gaisburg über 50 Genossinnen und Genossen zusammen um das 100. Jubiläum des Frauentags zu feiern. Zum Auftakt präsentierten die DKP Frauen einen Sketch in dem sie aufzeigten, dass Frauen schon immer ein wichtiger Teil des Widerstands gegen Krieg und für soziale Rechte waren.

Diese Gedanken wurden von  Renate Münder aufgegriffen. An verschiedenen Beispielen zeigte sie auf, dass in allen wichtigen Klassenkämpfen Frauen eine bedeutende Rolle gespielt haben. Damit konnten entscheidende Fortschritte in der Gleichberechtigung erkämpft werden. Allerdings kam es mit der Niederlage des Sozialismus und der Konterrevolution zu Rückschritten in den Rechten der Frau.

Der reaktionäre Umbau der Gesellschaft und die Verschärfung der Klassengegensätze nach 1990, der Angriff auf die Löhne und Arbeitszeiten, wirkten sich gegen die Frauen besonders schlimm aus. Was bedeutet das neue Modewort „prekär“? Löhne, die dem Wert der Ware Arbeitskraft nicht entsprechen, die das Existenzminimum nicht decken, die in manchen Bereichen wie den Postdiensten, im Reinigungsgewerbe auf das Niveau Rumäniens oder Bulgariens gedrückt wurden. Zimmer putzen in Hotels bei Stundenlöhnen von unter drei Euro, d. h. ein Nettolohn von 400 Euro für einen Monat Arbeit. Oder Löhne von 2,75 Euro, wie der einer Friseurin im Osten. Die Frauen aus der DDR fielen 1990 gleich doppelt in ein Leben der Unsicherheit. Aus einem System mit sicheren Arbeitsplätzen, sozialer Absicherung, verlässlicher Kinderbetreuung , Bildungsangeboten, die es im Westen im gleichen Umfang nie gab, ging es für viele von ihnen in die Erwerbslosigkeit, in die vorzeitige Rente, in die Armut mit Hartz IV – was sie als Erniedrigung und Demütigung erlebten. Sie sehen sich einer Politik ausgesetzt, die in erster Linie um die Mittelstandesfamilie besorgt ist. Und so erhält die kinderlose Gattin eines gut verdienenden Ingenieurs z. B. über die Lohnsteuerklasse ihres Mannes mehr Zuwendung als die allein erziehende Hartz-IV-Empfängerin, der das Kindergeld nicht zugestanden wird.“

Für die kulturelle Untermalung der Veranstaltung sorgte Jane Zahn mit ihrem neuen Programm, in dem sie die Grausamkeiten der schwarz-gelben Regierung gekonnt ins Visier nimmt. Dabei hat sie immer auch die Hintermänner aus Banken und Konzernen im Blick und weiß, dass die große Politik getrieben wird von den noch größeren Profiten des Monopolkapitals.

Referat Renate Münder gibt Orientierung für die Kämpfe der Zukunft:

Geschlechterverhältnisse sind wie Klassenverhältnisse Resultat der Ausbeutung, und erst im Sozialismus wird die Grundlage ihrer Beseitigung gelegt. Bebel beendet sein Buch „Die Frau und der Sozialismus“ denn auch mit den Worten: „Dem Sozialismus gehört die Zukunft, das heißt in erster Linie dem Arbeiter und der Frau.“ Diese These, dass erst im Sozialismus die Unterdrückung der Frau zu beseitigen ist, hat immer wieder zu Angriffen von Seiten der bürgerlichen Frauenbewegung geführt: die Kommunisten würden die Frauenfrage der Klassenfrage unterordnen, sie sei für uns bloß ein zu vernachlässigender Nebenwiderspruch. Schon Bebel schrieb ganz anderes: die Frauenfrage ist nicht im Sinne einer Nachrangigkeit der Klassenfrage untergeordnet, sondern sie ist Bestandteil bzw. eine Seite der allgemeinen sozialen Frage.“

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