Gedenkveranstaltung an die Progromnacht

 

Am 9. November 1938 brannte auch die Synagoge in Bad Cannstatt. SA-Horden überfielen jüdische Geschäfte, drangen in Wohnungen ein, terrorisierten und verschleppten jüdische Bürger. Diese Pogromnacht war der Vorbote des Holocaust, des rassistischen Völkermordes an sechs Millionen Juden.
Dieser Tag war eine Station auf dem Weg zur Vernichtung der europäischen Juden. Der Rauch der brennenden Synagogen ging dem Rauch von verbrannten Menschen aus dem Krematorium von Auschwitz voraus.
Dieser Tag kündete aber auch den kommenden barbarischen Vernichtungskrieg an. Mit dem Pogrom sollte getestet werden, inwieweit die Bevölkerung kriegsbereit ist und Raub, Brandschatzung und Mord hinnimmt.
Über 60 Millionen Menschen starben danach auf den Schlachtfeldern, in den Städten und den KZs mit ihren Gaskammern. Die halbe Welt war verwüstet. Aber eine Gruppe von Konzernen hatte sich an Krieg und Holocaust bereichert. Zum Beispiel Daimler Benz: Der Konzernumsatz wuchs von 65 Mio. Reichsmark im Jahr 1932 auf 942 Mio. Reichsmark im Jahr 1943. (www.wikipedia.de)
Seit Jahren treiben Nazis im Umland von Stuttgart ihr Unwesen. Vor allem um die im Rems-Murr-Kreis gelegene Gaststätte „Schwäbischer Hof“ hat sich eine Szene aus NPD und gewalttätigen Nazis gebildet. Höhepunkt war ein Brandanschlag auf mehrere Menschen im April 2011.
Im Juni 2011 kam es in Stuttgart anlässlich des Protestes gegen einen rassistischen Kongress zu einem brutalen Polizeieinsatz. Einer der Aktivisten, der damals die Bühne mit besetzte, wurde im September zu 11 Monaten Gefängnis verurteilt. Beweise konnten nicht vorgelegt werden, Zeugen widersprachen sich. Oberstaatsanwalt Häußler nahm sich dem Prozess selbst an. Der Staatsanwalt, der vor wenigen Jahren Menschen verfolgte, die mit
durchgestrichenen Hakenkreuzen ihre Meinung ausdrücken wollten. Gleichzeitig braucht Häußler schon Jahre um die verurteilten SS-Täter zu verfolgen, die 1944 bei bestialischen Morden im italienischen Sant`Anna di Stazzema beteiligt waren.

 

Der 9. November ist für uns deshalb Anlass, um an die Verbrechen des Faschismus zu erinnern und gegen wachsenden Rassismus, Neofaschismus und Militarisierung aufzustehen.

Flugblatt zum 09.11.2011

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