„Leiharbeit ist Ausbeutung“

 

Liebe GenossenInnen,
„Leiharbeit ist Ausbeutung“ – so zu lesen ein Beitrag in Junge Welt zum „Schwarzbuch“ der IG-Metall zur Leiharbeit. Gut und richtig, wenn die Gewerkschaften sich endlich diesem Thema, einer menschenunwürdigen Form der Arbeit zuwenden.
An der menschenunwürdigen Form ändert es gar nichts, wenn es in dieser Branche durchaus auch relativ akzeptable und vernünftige Arbeits- und Lohnbedingungen geben mag. Wie Lohnarbeit überhaupt vom Standpunkt des Menschen und der Rolle der Arbeit für die Menschwerdung eine unwürdige Form ist, so ist Leiharbeit noch eine weit degradierende unmenschlichere Form der Lohnarbeit, unabhängig vom Empfinden des einzelnen.Um so mehr störend bzw. irreführend ist es, wenn geschrieben wird: “Leiharbeit ist Ausbeutung“. Welche Lohnarbeit ist keine Ausbeutung? Kann nicht sogar manche höchstbezahlte und zu besten Bedingungen geleistete Lohnarbeit ein viel größeres Ausmaß an Ausbeutung in sich tragen und in der Profitrate zum Ausdruck kommen. Immer wieder ist festzustellen, dass der Ausbeutungsbegriff auch in linken Publikationen bewusst oder unbewusst an die äußere Form der Arbeit, an die sichtbar schlechten Arbeitsbedingungen geknüpft wird. Das ist nicht nur Krümelkackerei, denn es führt letztlich dahin, dass Kapitalismus nur menschenwürdig gestaltet werden muss, was nach wie vor auch ein weit verbreiteter Gedanke in unseren Gewerkschaften und linken Parteien ist. Die kapitalistische Wirklichkeit belehrt uns dagegen auf der gesamten Linie eines Besseren. Letztes Stichwort – Schlecker!

 

Roland Winkler


 


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