Neue Ausgabe der Stuttgart Links: Konni Lopau und Björn Blach kandidieren in Stuttgart für die DKP zur Bundestagswahl 2021

Wir veröffentlichen hier die Stuttgart Links – Zeitung der DKP Stuttgart aus dem August 2021 in zwei separaten Beiträgen: Für die Systemalternative – Jetzt erst recht! und Konni Lopau und Björn Blach kandidieren in Stuttgart für die DKP zur Bundestagswahl 2021

Interview mit Konni Lopau

Stuttgart Links: Konni, du engagierst dich mit großem Einsatz für die Frie­densbewegung in Stuttgart. Sind Pandemie und Klima­wandel nicht weitaus drän­gendere Probleme?

Konni Lopau: Im Unterschied zu Pandemie und Klimawandel werden Kriege bewusst geplant und durchge­führt. Die beiden letzten Welt­kriege hat der deutsche Im­perialismus vom Zaun gebro­chen.  Ein dritter könnte das En­de der Menschheit bedeuten. Wir müssen alles daran setzen ihn zu verhindern!

Wir müssen auch die für alle sichtbaren Kriegsvorbereitungen der Nato gegen Russland und die VR China stoppen. Wir benötigen dringend die Mittel zur Pandemie­bekämpfung und gegen den Klima­wandel, außerdem ist Militär der schlimmste Klima­-Killer.

Stuttgart Links: Was willst du als Kommunistin in der Friedensbewe­ung erreichen?

Konni Lopau: Wir brauchen eine deutlich größere und stärkere Frie­densbewegung – Menschen, die für ihre Interessenkämpfen. Dazu möchte ich mit all meiner Kraft beitragen, und dazu dass die Friedens­ und die Arbeiterbewegung sich verbinden. Über 50 Milliarden für die Rüstung, das ist ein asozialer Wahnsinn! Es ist wichtig, dass die Ge­werkschaften sich mit der Friedensfrage und dem Antifa­schismus weiter politisieren. Andererseits möchte ich dazu beitragen, dass mehr Menschen den Zusammen­hang zwischen diesem Wirtschaftssystem und der wach­senden Kriegsgefahr erkennen. Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich, wie die Wolke den Regen, sagte Jean Jaures.

Stuttgart Links: Die DKP spielt bei Wahlen eine untergeordnete Rolle. Ist die DKP deshalb unbedeutend?

Konni Lopau: Wenn die DKP unbedeutend wäre, hätte der Bundeswahlleiter nicht versucht, uns den Parteistatus zu entziehen. Sicherlich ist die DKP noch zu schwach, aber sie ist unverzichtbar. Schon allein wegen ihrer Losungen wie „Frieden mit Russland und der VR China“, die sie auf die Straße trägt. Aber auch, weil sie konsequent die Sy­stemfrage stellt.

Und die ist aktueller denn je. Die Krise heißt Kapitalismus. Mehr als jeder Zweite glaubt heute schon, dass der Kapitalismus mehr schadet als nutzt. Der Antikapitalismus bekommt eine Stimme durch die DKP. Das ist notwendig. Und nicht vergessen: Mehr Kommunisten braucht das Land!

Interview mit Björn Blach

Stuttgart Links: Björn, die Pandemie und der Klimawandel etc. tref­fen angeblich alle. Was verraten uns Krisen über den Kapitalismus?

Björn Blach: Regelmäßige Wirtschafts­krisen sind im Kapitalismus Alltag. Darüber beschleu­nigt dieses System seine eigene Entwicklung, auf Ko­sten der Mehrheit der Men­schen. Daneben gibt es natürliche Erscheinungen, die bei unserem Stand der gesellschaftlichen Ent­wicklung, sehr stark von menschlichem Handeln beeinflusst werden: Klima, Hoch­wasser oder eben Krankheiten. Im Umgang mit Corona zeigte sich, dass den angeblich so entwickelten Ländern der Welt die banalsten Mittel, wie etwa Schutzausrüstung, fehlten, weil die kapitalhörige Politik es schlichtweg zu teuer fand, für solche natürlichen Krisen vorzusorgen. Ab­solute Priorität für diese Politik haben die Interessen von Banken und Konzernen. Deshalb waren die Ziele der Pandemiebekämpfung nicht die Gesundheit und das Le­ben der Menschen, sondern die Verhinderung der Über­lastung des Gesundheitswesens. Impfstoffe werfen weiter Milliardenprofite für Konzerne ab und die Ideologie „Markt vor Staat“ hat die Pandemiebekämpfung teuer und schlecht gemacht. Die Folge ist, dass viele Menschen ihre Lebens­grundlage verloren ha­ben, sich das Elend ausbreitet und die Maß­nahmen zur Pandemiebekämpfung demokrati­sche Rechte einschränken. Nicht das Virus ist die Krise, sondern der Kapitalismus!

Stuttgart Links: Es ist zu befürchten, dass die Folgen der Pandemie nach der Bundestagswahl auf die Arbeiterklasse abge­wälzt werden. Was will die DKP dem entgegen setzen?

Björn Blach: Die Folgen der Pandemie tragen wir doch schon seit lan­gem. Während etwa der Lufthansa Milliarden hinterher­ geworfen wurden und diese dann Stellen abbaut, sind kleine Selbstständige abgespeist worden. Das Kurzarbei­tergeld zahlen die Arbeitenden aus ihren Sozialversiche­rungsbeiträgen. Für ein paar Monate im letzten Jahr gab es ja wenigstens das Almosen der Mehrwertsteuersenkung. Die Kapitalisten wären schlechte, würde sie nicht versuchen, uns diese Kosten zahlen zu lassen. Jetzt wer­den auch noch Arbeitszeitverlängerung und die Erhöhung des Renteneintrittalters erneut ins Spiel gebracht. Nur ein breites Bündnis von Gewerkschaften, Sozialverbänden, Kirchen, außerparlamentarischen Bewegungen, … kann dem et­was entgegensetzen. Die DKP wird nach Kräften für die­se Abwehrkämpfe mobilisieren, aber auch immer für die sozialistische Perspektive kämpfen.

Stuttgart Links: In vielen tagespolitischen Forderungen stimmen wir mit anderen linken Kräften überein. Warum sollte jemand DKP wählen oder ­ besser noch ­ Mitglied werden?

Björn Blach: Wer Frieden mit Russland und China will, wer demokrati­sche Rechte verteidigen will, wer verhindern will, dass das Kapital uns weiter das Fell über die Ohren zieht, soll­te mit uns kämpfen und DKP wählen.
Wer einen Ausweg aus dem Krisensystem Kapitalismus, will, findet in der DKP GenossInnen im Kampf für gesell­schaftliches Eigentum, für eine geplante Wirtschaft unter demokratischer Kontrolle – für Sozialismus.

 

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